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Ein Schiff im Hafen ist sicher, doch dafür werden Schiffe nicht gebaut.

John A. Shedd, amerikanischer Schriftsteller
Möchten Sie mehr über die Sicherheit in der Schifffahrt erfahren? Lesen Sie unser Gespräch mit Jane Van Huylenbrouck, Juristin bei der Direktion für Seeverkehrs-kontrolle (FÖD Mobilität und Transportwesen) und ehemalige Mitarbeiterin des Landesamts für Soziale Sicherheit (LSS) sowie Joeri De Thaye, Beraterin bei der Direktion für Seeverkehrskontrolle und ehemalige Schiffsinspektorin.

Seit jeher ist die Arbeit in der Schifffahrt gleichbedeutend mit einem Abenteuer, das Mut und Durchhaltevermögen erfordert. Seeleute verbringen oft mehrere Monate auf See. Es ist daher wichtig, dass ihre Sicherheit und Gesundheit an Bord dieser Schiffe gewährleistet sind. Dank fortschrittlicher Technologien und internationaler Vorschriften wird das Leben auf belgischen Schiffen immer sicherer. Wir haben Jane und Joeri gefragt, welche Maßnahmen es neben dem Sozialversicherungssystem für Seeleute(neues Fenster) gibt.

Sicherheitsrisiken

Seeleute sind leichter von Arbeitsunfällen betroffen. Deshalb ist ein umfassender sozialer Schutz notwendig. Als ehemaliger Schiffsinspektor kennt Joeri die Herausforderungen, mit denen Seeleute konfrontiert sind. „Es ist ein Job rund um die Uhr, mit hoher Arbeitsbelastung, (extremen) Wetterbedingungen und manchmal sogar Piraterie. Seeleute müssen außerdem körperlich anstrengende Arbeiten ausführen, z. B. Schweißen, Arbeiten in großer Höhe und Umfang mit gefährlichen Stoffen.“ Jane betont, dass es glücklicherweise eine starke Sicherheitskultur an Bord von Schiffen gibt, die von Reedereien und durch Vorschriften unterstützt wird. „Alle Besatzungsmitglieder haben zumindest eine medizinische Grundausbildung erhalten und einige, einschließlich des Kapitäns, eine eingehende medizinische Schulung.“

Internationales Recht

Verordnungen spielen bei der Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit auf See ebenfalls eine Rolle. Jane trug zur Umsetzung der Maritime Labour Convention (MLC) im belgischen Recht bei. Dieses Übereinkommen zielt darauf ab, die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen für Seeleute zu verbessern. „Dank meiner Kenntnisse des Sozialrechts aus meiner früheren Tätigkeit als Juristin beim LSS fungierte ich als Bindeglied zwischen der GD Schifffahrt (meinem Arbeitgeber) einerseits und dem FÖD Beschäftigung, Arbeit und Soziale Konzertierung und dem LSS andererseits. So konnten wir konstruktiv zusammenarbeiten und das MLC in unserer Gesetzgebung umsetzen. Darauf bin ich stolz“, betont Jane. „Es ist wichtig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und gewährleistet ist, dass die Vorschriften nicht nur verstanden, sondern auch ein

Schiffsinspektoren

Vorschriften und Zusammenarbeit sind unverzichtbar, aber in Kombination mit Kontrollmechanismen verstärken sie sich noch gegenseitig. Die Schiffsinspektoren spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie sorgen für Sicherheit und Gesundheit an Bord von Schiffen. Als erfahrener Experte betont Joeri, dass die Rolle eines Schiffsinspektors sehr vielseitig ist. Neben den technischen Kontrollen sprechen sie auch mit Besatzungsmitgliedern. „Durch die Erfahrungsberichte der Seeleute bekommen wir ein umfassendes Bild der täglichen Lebens- und Arbeitsbedingungen und möglicher verbesserungswürdiger Bereiche.“ Die Inspektoren stellen ebenfalls sicher, dass die Besatzung korrekt bezahlt wird und ihre soziale Sicherheit gewährleistet ist. Sie prüfen, ob die Schiffe den nationalen und internationalen Rechtsvorschriften über Bau, Ausrüstung und Umweltanforderungen entsprechen. Sie führen weltweit Überprüfungen auf belgischen Schiffen durch und kontrollieren ausländische Schiffe, die belgische Häfen anlaufen. Auf diese Weise gewährleisten sie die Einhaltung der verschiedenen Konventionen und Kodizes.

Immer besser werden

„Die Weiterentwicklung der Rettungsausrüstung und der Einsatz von Computertechnologie helfen uns, strengere Sicherheitsverfahren zu entwickeln und Präventivmaßnahmen zu ergreifen.“ Jane verweist auf die laufenden Verbesserungen der Vorschriften und den Einsatz neuer Technologien. „So tragisch es klingen mag, aber Zwischenfälle führen oft zu strengeren Anforderungen und Änderungen der Vorschriften. Darüber hinaus sind die Reedereien verpflichtet, ihre Verfahren zur Gewährleistung der Sicherheit ihrer Besatzungen ständig zu bewerten und zu verbessern.“

Psychische Gesundheit

Auch das Wohlergehen und die Motivation der Seeleute ist ein wichtiges Anliegen, insbesondere auf langen Reisen. Auch wenn es nicht verpflichtend ist, bieten moderne Schiffe oft Freizeiteinrichtungen wie Fernsehen, Karaoke und Internet an. Doch nicht alle Schiffe haben solche Einrichtungen. Einige Schiffe sind noch immer nicht mit Internetanschlüssen für die Besatzung ausgestattet.

Erholung und Training

Was können Seeleute selbst für sich tun? „Sich richtig ausruhen. Außerdem wappnen häufige Schulungen und Notfallübungen sie gegen die sich ständig ändernden Bedingungen auf See.“

Der belgische Schifffahrtssektor macht also erhebliche Fortschritte in Sachen Sicherheit. Und genauso wie Schiffe gebaut werden, um zu fahren, ist die Soziale Sicherheit für Seeleute(neues Fenster) dafür da, den Seeleuten den nötigen Schutz zu gewährleisten.

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